Der Verein - Schützenverein von 1927 Rautenberg e.V.

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Der Verein



Vereinsgründung und Vorkriegszeit

Am 7.August 1927 treffen sich in der Hanneschen Gastwirtschaft in Rautenberg 51 Männer und gründen den "Schützenverein Rautenberg".
Die Wahl des Vorstandes erfolgt "durch Zuruf". Das Eintrittsgeld beträgt 2 RM, der Vierteljahresbeitrag 0,50 RM.
Neben der Pflege des Schießsports will sich der neue Verein der Pflege und Festigung der dörflichen Gemeinschaft widmen,
ein Gedanke, der sich durch die gesamte Vereinsgeschichte zieht und natürlich auch das alljährliche dörfliche Schützenfest,
das von der Junggesellschaft ausgerichtet wird, ist ein wichtiges Anliegen.
Zunächst aber müssen die Bediengungen für ein geordnetes Vereinsleben der Schützen geschaffen werden.
Im Gründungsprotokoll heißt es hierzu:
"Die Beschaffung eines Gewehres wurde erfreulicherweise von den hiesigen Wirten übernommen,
ein zweites Gewehr soll für den Tag geliehen werden."Bei den Gewehren handelte es sich um umgearbeitete Militärgewehre,
die Schussdistanz betrug 150 Meter.
Noch wichtiger ist die Errichtung eines Schießstandes, der auch eine polizeiliche Abnahme zulässt.
Es wurde schon seit langer Zeit an verschiedenen Plätzen in der Feldmark geschossen. Dieses geschah in einer Art und Weise,
wie man sich es heute überhaupt nicht mehr vorstellen kann. Nach einer abtaxierten Distanz wurde für den "Scheibengucker" eine
Grube ausgehoben, die ihm etwas Deckung bieten sollte.
Nach jedem Schuss kroch er aus seinem Loch hervor und rief dem Schützen das Ergebnis zu.
Für die Sicherheit etwaiger Passanten in der Feldmark wurde nichts getan. Man vertraute darauf,
dass niemand sich ins Feld begab, sobald geschossen wurde.
Zu einem Großereignis wurde dann natürlich das erste Schützenfest 1927, an dem der neue Verein teilnahm.
Zuvor wurde mit den Schaffern der Junggesellschaft der Festbeitrag ausgehandelt.
Für insgesamt 80 RM haben die Mitglieder "alle drei Tagefreies Tanzen rinschließlich der Frau".
Fehlen Mitglieder mit ungenügender Entschuldigung, so müssen sie 1,50 RM Strafe zaheln.
So etwas können sich heutige Vereine wohl kaum mehr erlauben.
Das Feilschen um die Höhe des Festbeitrages beginnt dann in jedem Jahr neu,
wobei die Schützen den alten Beitrag viele Jahre in dieser Höhe halten können.
Das Einholen der besten Schützen vom Schießstand unter Begleitung einer Kapelle und der Einzug
der Könige bildeten natürlich Höhepunkte der Schützenfeste.
Das erste Schützenfest wird ein Erfolg. Die Stimmung hielt sich an allen drei Tagen in recht gutem Rahmen.
Wie ein roter Faden ziehen sich Bemerkungen über die schlechte Beteiligung bei Übungsschießen durch die Protokolle.
Königsschießen und Preisschießen werden hierbei allerdings ausdrücklich ausgenommen.
Der Verein versucht gegenzusteuern, indem jedes Mitglied verpflichtet werden soll,
mindestens sechs Schuss bei Übungsschießen jährlich abzugeben.
Das letzte erhaltene Protokoll dieser ersten Epoche des Vereins stammt vom 10. Juni 1940.
Nichts deutet hier auf ein Verschwinden des Vereins hin. Es gibt noch 34 Mitglieder,
7 davon im Heeresdienst. Sogar eine Satzungsänderung wird noch beschlossen.
Dennoch kommt das Vereinsleben nun zum Erliegen.



Wiederbeginn nach dem Kriege

Unmittelbar nach dem Kriege waren Waffenbesitz und Schießen zunächst undenkbar. Darum dauerte es auch bis 1951,
dass sich der Verein zu neuem Leben erhob. .
Gründungsversammlung steht über dem Protokoll vom 28.07.1951, dem Tag,
an dem 30 Mitglieder den Schützenverein Rautenberg wiederbegründeten.
Schon für das erste Jahr wird auch wieder ein Schützenfest in Angriff genommen; hieran können nun schon 52 Mitglieder teilnehmen.
Da am Anfang noch mit geliehenen Luftgewehren auf Höfen, Sälen oder auch im Freien geschossen werden musste,
diente das erste Preisschießen der Anschaffung eines eigenen Luftgewehres.
Die gestifteten Preise, etwa eine Armbanduhr, Likörservice, Steinhäger oder auch ein Fleischwolf,
eine Bohnenschnippelmaschiene, machen deutlich, welche Wohlstandsentwicklung wir inzwischen erlebt haben.
Im folgenden Jahr, 1952, feiern die Schützen ihre 25 Jahre zurückliegende Gründung.
Noch 10 der Gründungsmitglieder können hierbei geehrt werden.
Eine kleine Sensation aber berichtet das Protokollbuch noch: "Selbst Damen waren an dem Schießen beteiligt."
1976 wird das hundertste Mitglied begrüßt, 1990 wird die Zahl 125 erreicht.
Mit der steigenden Zahl der Schützen und der positiven Entwicklung der Leistungen im Schießsport
steigen zwangsläufig auch die Ansprüche an die Anlagen.
Auf dem Gelände am Sportplatz wird in Eigenhilfe ein neuer Luftgewehrschießstand als Erweiterung des Sporthauses errichtet,
der feierlich am 09.08.1969 eingeweiht wird.
1981 taucht erstmals die Idee auf, in einem neuen Dorfgemeinschaftshaus eine Schießanlage zu bauen,
die für den Verein sonst kaum zu finanzieren wäre.
Die Arbeiten beginnen 1988, wobei viele Aufbauleistungen vom Verein erbracht werden.
Im gleichen Jahr kann auch der Schießbetrieb auf der neuen Anlage aufgenommen werden.
Neben dem Schießbetrieb hat der Verein auch immer zahlreiche andere Aktivitäten gepflegt,
ob dies Feste waren, Ausflüge und Unternehmungen.
Besonders zu erwähnen sind natürlich die zahlreichen Fahrten zu unserer Patengemeinde nach Wiesing in Tirol.
Dabei hat es auch mehrere Gegenbesuche gegeben,
so etwa als am 01.06.1985 die Erinnerungstafel für die Partnerschaft mit Wiesing enthüllt wurde.

Quelle: Jubiläumsbuch Rautenberg 2002, 100 Jahre Freiwillige Feuerwehr, 75 Jahre Schützenverein
 
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